Ein Agricolaner berichtet…

…heute mit Florian Gräßler

 

Mittlerweile repräsentiert der Club der Agricolaner 161 Mitglieder, sie alle verbindet die Schulzeit am Georgius-Agricola- Gymnasium. Der Weg nach dem Schulabschluss könnte unterschiedlicher aber nicht sein. Deshalb präsentieren wir an dieser Stelle in regelmäßigen Abständen Agricolaner*innen und ihre Geschichte.

Heute berichtet Florian, der erst neu zu den Agricolanern gestoßen ist, von seinem Werdegang nach seinem Abitur 2005. Dieses Interview soll einen Vorgeschmack eines geplanten Input- Vortrages sein, um die Neugierde an seiner politischen Arbeit in Brüssel wecken.

 

Viviane Ziegler:

Wie verlief dein weiterer Werdegang nach dem Abitur?

 

Florian Gräßler:

Ich gehöre zum Abitur-Jahrgang 2005. Nach der Schulzeit leistete ich zunächst den – heute fast vergessenen – Grundwehrdienst bei der Bundeswehr ab und nahm im Anschluss 2006 ein Studium der Politik- und Staatswissenschaft an der TU Dresden – und später an der TU Chemnitz – auf. Innerhalb meiner achtjährigen Studienzeit erlangte ich den Bachelor- und Masterabschluss sowie die Promotion (2014).

Meinen Berufseinstieg nahm ich Anfang 2015 in der Sächsischen Staatskanzlei und zwar als Referent in der Landesvertretung des Freistaats Sachsen bei der Europäischen Union in Brüssel

Zwei Jahre später wechselte ich in das Europabüro des Verbandes kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) in Brüssel. Meine dortige Tätigkeit als Interessenvertreter für die kommunalen Unternehmen (Strom-, Gas-, Wärme- und Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung) umfasste deren politische Vertretung gegenüber EU-Parlament, EU-Kommission und europäischen Dachverbänden – vor allem in energie-, umwelt- und klimapolitischen Themen –, die Betreuung der Mitgliedsunternehmen in EU-Angelegenheiten sowie die Berichterstattung in diversen Verbandsgremien. Nach mehr als fünf Jahren in Brüssel kehrte ich im August 2020 nach Sachsen zurück. In Dresden arbeite ich seitdem als Geschäftsführer der VKU-Landesgruppe Sachsen.

Schließlich nicht unerwähnt bleiben soll, dass ich parallel zu meinem universitären und beruflichen Werdegang, politisch aktiv und engagiert bin. Mit 17 Jahren bin ich Mitglied der Jungen Union und der CDU geworden; gerade während des Studiums blieb mehr Zeit für politische Arbeit; ich war viele Jahre Kreisvorsitzender der Jungen Union in Zwickau und stellvertretender Landesvorsitzender in Sachsen. Im Jahr 2014 – und 2019 erneut – bin ich in den Kreistag des Landkreises Zwickau gewählt worden.

 

Viviane Ziegler:

Was motiviert dich ein Mitglied des Clubs der Agricolaner zu sein?

 

Florian Gräßler:

Festzustellen ist, in jedem Werdegang bleiben die Fragen, woher man kommt und was einen geprägt hat, stets präsent. Neben dem Elternhaus und der Region („Heimat“), wo man aufgewachsen ist, ist es vor allem die Schule gewesen. Gern blicken meine Schulfreunde und ich auf unsere gemeinsame Zeit am GAG zurück. Ohne Zweifel erhielten wir eine erstklassige und belastbare Vorbereitung für unseren postschulischen Lebensweg. Gefühle der Dankbarkeit und Zugehörigkeit sowie das GAG als Institution unterstützen zu wollen, motivieren mich dem Alumni-Club beizutreten.

 

Viviane Ziegler:

Welche Stärken/Vorteile erkennst du deiner Ansicht nach im Club? Welche Herausforderungen bestehen?

 

Florian Gräßler:

Subjektiv können die Motivation und die Vorteile unterschiedlich sein. Objektivierend kann ich als Interessenvertreter und Kommunalpolitiker sagen, dass der Mehrwert von Netzwerken und Institutionalisierung gegenüber Strukturlosigkeit erheblich ist. Es geht um gegenseitige Förderung, Identitätsstiftung und Gemeinsinn für Schüler, Absolventen und Lehrer gleichermaßen – eben für alle die das GAG ausmachen.

 

Viviane Ziegler:

Zum Ausklang: Hast du clevere Tipps oder Einfälle, von denen andere Agricolaner einen Nutzen gewinnen können?

 

Florian Gräßler:

Gern will ich anderen Agricolanern Nutzen bringen – gerade denen, die vor Entscheidungen und an Lebenspunkten stehen, die ich selbst bereits gemeistert habe. Fachlich kann ich als Geistes- und Sozialwissenschaftler bei Fragen zum Studium und Berufseinstieg behilflich sein – den angehenden Ingenieuren oder Naturwissenschaftlern natürlich weniger. Ebenso zu den nicht-fachspezifischen Fragen nach Berufswahl, Stipendien, Promotion oder politischen Engagement kann ich meine Erfahrungen und Sichtweisen gern teilen.

 

Viviane Ziegler:

Lieber Florian, danke vielmals für das Gespräch!